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Vitamin B1, B2, B3, B6, B12

Vitamin B1 (Thiamin):

Vitamin B1, auch Thiamin genannt), ist ein wasserlösliches Vitamin, das im Körper besonders für die Funktion des Nervensystems eine entscheidende Rolle spielt. Wird zu wenig Vitamin B1 aufgenommen, tritt ein Vitamin B1-Mangel auf, der im Körper gravierende Störungen zur Folge haben kann.

Vitamin B1 nimmt im Körper entscheidenden Einfluss auf das zentrale sowie das periphere Nervensystem. Hier ist es vor allem für die Erregungsübertragung zwischen Nerv und Muskulatur von Bedeutung: Vitamin B1 beeinflusst die Neurotransmitter GABA und Serotonin und fungiert als Gegenspieler von Acetylcholin (anderer Neurotransmitter). Auch am Stoffwechsel einiger Neurotransmitter ist Vitamin B1 beteiligt. Zudem spielt es eine wichtige Rolle bei der Regeneration des Nervensystems nach Erkrankungen oder Traumen. Daneben ist Vitamin B1 als Coenzym an der Gewinnung von Energie aus der Nahrung beteiligt, deswegen kann ein Vitamin B1-Mangel insbesondere im Kohlenhydratstoffwechsel für schwere Störungen sorgen.

Zur Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems wird das Vitamin B1 mit dem Vitamin B6 eingesetzt. Beide Vitamine werden bei entsprechenden Erkrankungen zusammen verabreicht, da sie in Kombination besser wirken, als bei einer separaten Einnahme.

Sie nehmen Einfluss auf verschiedene Stoffwechselreaktionen und unterstützen dadurch die körpereigene Funktion des Nervensystems.

Vitamin B1 und Vitamin B6 sind besonders für die Regeneration des Nervensystems von Bedeutung: Sie unterstützen körpereigene Reparaturmassnahmen, indem sie das Wachstum der Nervenfasern fördern. Ausserdem sind sie an der Erneuerung geschädigter Nerven beteiligt und haben eine schmerzlindernde Wirkung.

Mangelerscheinungen von Vitamin B1 (Thiamin):

Verdauungsstörungen
Verstopfung
Appetitlosigkeit
Ständige Müdigkeit
Depressive Stimmung
Reizbarkeit
Schlaflosigkeit
Gedächtnisschwäche
Erkrankung des Nerven-und Herzkreikslaufsystems
Wasseransammlungen (Ödemen)

Quellen von Vitamin B1 (Thiamin):

Sonnenblumenkerne, Schweinefleisch, Haferflocken, Wildreis, Sojabohnen, Thunfisch, Lachs, Rindfleisch, Hülsenfrüchte, Milchprodukte, Vollkorngetreide

Um einem Vitamin B1-Mangel vorzubeugen, sollten man neben einer gesunden Ernährung auch folgende Aspekte berücksichtigen:

Durch die Aufnahme von raffiniertem Zucker steigt der Bedarf an Vitamin B1, deshalb sollten besonders Kindern nicht zu viele Süssigkeiten essen.

Säurebindende Medikamente und Schwefel als Konservierungsmittel vermindern die Absorption von Vitamin B1. Alkohol fördert zudem den Abbau von Vitamin B1 im Körper.

Vitamin B2 (Riboflavin):

Vitamin B2, auch Riboflavin oder Lactoflavin genannt, ist ein wasserlösliches Vitamin. Es spielt im Körper eine wichtige Rolle bei der Umwandlung von Nahrung in Energie.

Riboflavin ist ein gelblicher Pflanzenfarbstoff, der von Menschen und Tieren über den Dünndarm aufgenommen werden kann. Deshalb kommt Vitamin B2 nicht nur in pflanzlichen, sondern auch in tierischen Lebensmitteln vor. Aus tierischen Lebensmitteln kann Vitamin B2 vom Menschen besonders gut aufgenommen werden.

In unserem Körper ist Vitamin B2 vor allem für den Stoffwechsel von Bedeutung, da es als Baustein von verschiedenen Coenzymen fungiert. Auf diese Weise trägt Vitamin B2 dazu bei, dass Kohlenhydrate, Fette und Eiweisse in Energie umgewandelt werden können. Ausserdem unterstützt es im Körper die Wirkung von Vitamin B3 (Niacin) und Vitamin B6 (Pyridoxin).

Mangelerscheinungen von Vitamin B2 (Riboflavin):

Eingerissene Mundwinkel
Halsschmerzen
Zahnfleischentzündung
Ständige Müdigkeit
Sehstörungen
Wachstumsstörungen
Blutarmut

Quellen von Vitamin B2 (Riboflavin):

Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte, gelbe Paprika, Erbsen, Brokkoli, Grünkohl

Vitamin B3 (Niacin):

Vitamin B3, auch unter Niacin bekannt, kommt in der Nahrung in zwei verschiedenen Varianten vor: als Nikotinamid und als Nikotinsäure. Im Körper werden diese beiden Formen gemeinsam mit anderen Stoffen zu Coenzymen zusammengebaut. Als solche wirkt Vitamin B3 an vielen Stoffwechselvorgängen mit.

Niacin spielt eine zentrale Rolle beim Energiestoffwechsel sowie beim Eiweiss-, Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel. Ausserdem führt Niacin zu einer Erholung von Nerven, Muskeln, Haut und Erbmaterial (DNA) und somit zur Regeneration unseres Körpers.

Vitamin B3 (Niacin) ist wichtig für:

Den Aufbau verschiedener Neurotransmitter im Gehirn
Für die Funktion der Nerven
Verbessert die Merk-und Konzentrationsfähigkeit
Essenziell für die Verdauung
Für die Verwertung von Kohlenhydraten
Senkt das „böse“ LDL-Cholesterin
Lässt das „gute“ HDL-Cholesterin ansteigen
Kann bei erhöhten Blutfettwerten helfen

Mangelerscheinungen von Vitamin B3 (Niacin):

schuppige Haut
Dermatitis (entzündliche Hautveränderungen)
Magen-Darm-Entzündungen, Durchfälle, Erbrechen, Appetitlosigkeit
Entzündungen der Mundschleimhäute
Schmerzen oder Taubheit in Extremitäten
psychische Veränderungen wie Konzentrations- und Schlafstörungen, erhöhte Reizbarkeit, Depressionen

Quellen von Vitamin B3 (Niacin):

Geflügel, Fleisch (Rind, Wild), Kalbsleber, Fisch, Eier, Milchprodukte, Pilze, Erdnüsse, Cashewkerne, Weizenkleie, Datteln, Hülsenfrüchte, Kaffee, verschiedene Obst-und Gemüsesorten.

Vitamin B6 (Pyridoxin):

Das wasserlösliche Vitamin B6, auch unter Pyridoxin, Pyridoxal oder Pyridoxamin bekannt, ist an über 100 enzymatischen Reaktionen in den verschiedensten Bereichen des Stoffwechsels beteiligt. Es ist lebenswichtig, da es den Körper bei der Energieerzeugung und der Signalübertragung zwischen den Nervenzellen unterstützt. Die Bildung von Hormonen, roten Blutkörperchen und Zellen des Immunsystems gehört ebenso zu den Aufgaben von Vitamin B6. Darüber hinaus ist es bei der Produktion von Serotonin beteiligt und beeinflusst dadurch die Stimmung und das psychische Befinden.

Vitamin B6 (Pyridoxin) ist wichtig für:

Umwandlung von Nahrung in Energie
Stärkung des Nervensystems und der psychischen Gesundheit
Stärkung des Immunsystems
Produktion von roten Blutkörperchen
Regulierung der Hormonaktivität

Mangelerscheinungen von Vitamin B6 (Pyridoxin):

Störungen des Nervensystems (Reizbarkeit, Depression)
Schwächung des Immunsystems (Entzündungen von Haut und Schleimhäuten etc.)
Mangelerscheinungen treten meist in Kombination mit einem Mangel anderer B-Vitamine auf. Gefährdet sind ältere Menschen, Untergewichtige, Schwangere und stillende Mütter.

Quellen von Vitamin B6 (Pyridoxin):

Poulet, Schwein, Fisch, Nüsse, Kartoffeln, Vollkornprodukte

Vitamin B12 (Cobalamin):

Vitamin B12, auch als Cobalamin bekannt, ist chemisch gesehen das grösste und komplexeste Vitamin. Das wasserlösliche Vitamin wird mikrobiologisch im Verdauungstrakt von Tieren hergestellt und ist deshalb ausschliesslich in tierischen Produkten enthalten. Bei der Aufnahme im menschlichen Körper muss sich Vitamin B12 an ein spezielles Glykoprotein (IntinsicFaktor) binden, damit es im Darm aufgenommen werden kann.

Die Leber speichert etwa 60 % des im Körper vorhandenen Vitamin B12, die restliche Menge (20–30 µg) kommt in Nieren, Herz, Milz und Gehirn vor. Ein grosser Teil des Vitamin B12 gelangt über die Galle wieder in den Darm, wo 65–75 % davon wieder aufgenommen und erneut genutzt werden. Bei Personen, die wenig tierische Produkte essen oder bei Veganern, entwickelt sich deshalb meist erst über mehrere Jahre ein Mangel.

Eine gute Vitamin-B12-Versorgung ist von Bedeutung, da es bei der Herstellung von Blutzellen, Nervenhüllen und zahlreichen anderen wichtigen Funktionen beteiligt ist.

Vitamin B12 (Cobalamin) ist wichtig für:

Bildung roter Blutkörperchen
Herstellung von genetischem Material (z. B. DNA)
das Wachstum
Die Energieerzeugung aus Nährstoffen
Gesunderhaltung von Nervenzellen
Stärkung des Immunsystems und der Herzgesundheit
Unterstützt die Produktion von Melatonin und steuert dadurch den Schlaf-/Wach-Rhythmus

Mangelerscheinungen von Vitamin B12 (Cobalamin):

Müdigkeit
Nervosität
Kribbeln in Fingern und Zehen
Kurzatmigkeit
kann zu Nervenschäden führen

Ein Mangel an Vitamin B12 hemmt den Folatstoffwechsel (Folsäure).

Quellen von Vitamin B12 (Cobalamin):

Tierische Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Meerestiere, Innereien, Eier, Milchprodukte