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Burn-out

Burn-out - Wenn nichts mehr geht

Wir leben nicht, um zu arbeiten, sondern wir arbeiten, um zu leben. So ungeheuer einfach diese Volksweisheit auch nachvollziehbar ist, so wenig wird sie in der heutigen Gesellschaft doch beachtet. Sich in Grenzbereichen der Leistungsfähigkeit oder besser gesagt persönlichen Belastbarkeit zu befinden, ist heute weniger eine Ausnahmeerscheinung als vielmehr die Regel. Die Belastungen im Berufsalltag nehmen stetig zu. Dazu kommen die Schnelligkeit mit der Aufgaben erledigt werden müssen sowie der Erfolgsdruck durch Rating-Systeme oder andere Kontrollmechanismen. Wer aus dem Kreislauf dieses ständigen Gefordertseins nicht mehr herausfindet, gerät in einem schleichenden Prozess in den Zustand extremer Erschöpfung und entwickelt ein Burn-out-Syndrom, was zu Deutsch in etwa Ausgebrandsein heisst.

Belastung gehört zum gesunden Leben

Dabei muss beachtet werden: Sich zu belasten ist normal und gesund. Der menschliche Organismus hat sich in der Evolutionsgeschichte auch deswegen als erfolgreich gezeigt, weil Leistung für ihn ein Bedürfnis ist. Problematisch wird es in dem Moment, in dem sich Körper und Geist nur noch im "Leistungsmodus" befinden. Ohne Regenerations- oder Entspannungsphasen verausgaben Betroffene so alle Ihre Energieressourcen inklusive Reserven.

Besonders engagierte Menschen von Burnout-Syndrom betroffen

Eine Schlussfolgerung daraus ist auch, dass vom Burn-out-Syndrom in der Regel Menschen betroffen sind, die sich sehr mit ihren Aufgaben identifizieren und sich mit vollem Einsatz in die Arbeit stürzen. Mit der Zeit jedoch ist das durch Vorgesetzte, Kunden häufig aber auch selbstauferlegte Pensum immer weniger zu verrichten. Stress-Erscheinungen nehmen zu und in zunehmendem Masse werden Aufgaben nur noch unter erheblichem Leistungseinsatz gerade so eben erfüllt beziehungsweise nicht mehr erfüllt.

Woran wird ein Burn-out-Syndrom sichtbar?

In einem sehr fortgeschrittenen Stadium verlieren Betroffene in fataler Weise die Kontrolle über sich und ihr Leben. Zu Kompensation ihres Erschöpfungszustandes steigen oftmals der Konsum von Kaffee, Zigaretten, Alkohol und möglicherweise auch anderen Drogen sowie Medikamenten. Zudem wird instinktiv versucht, dem Energiemangel durch vermehrte Nahrungsaufnahme insbesondere inform sehr fetter und kohlenhydratreicher Lebensmittel zu begegnen. Ausserdem werden ausgleichende Bewegungsaktivitäten eingestellt. Zudem stellen sich langfristig gesundheitliche Probleme wie unter anderem Verdauungsstörungen, Depressionen, Adipositas und Herz-Kreislaufkrankheiten ein.

Mit der Lustlosigkeit fängt es an

Aber auch schon vorher gibt es deutliche Signale, dass ein Erschöpfungs-Syndrom droht. Fehlende Motivation und das Gefühl der Erschöpfung kommen zwar ganz natürlicherweise aufgrund von Stimmungsschwankungen vor. Viele wollen hier einen sogenannten Biorhythmus erkennen. Nehmen aber Situationen, in denen Lustlosigkeit vorherrscht, zu, kann das ein erster Hinweis auf einen Burn-out sein. Kommt dazu, dass die geistige Leistungsfähigkeit insbesondere die Aufmerksamkeit nachlässt, ist bereits ein weiteres Warnsignal vorhanden. Neben Lustlosigkeit und Aufmerksamkeitsdefiziten sind negative Emotionen - vom Pessimismus bis zum Zynismus - sowie ein frustrierendes Gefühl der Machtlosigkeit weitere Anzeichen. Vervollständigt wird das Bild des Burn-outs dadurch, dass Anforderungen, Aufgaben oder Ereignisse der Arbeit mit in die Freizeit genommen werden und auch dort die Gedanken bestimmen. 

Bei Burn-out Hilfe in Anspruch nehmen

Ist es einmal zu einem solchen Erschöpfungs-Syndrom gekommen, gibt es natürlich die typischen Ratgeber, die zu Entspannung, mehr Schlaf, Ausspannen, Loslassen und mehr raten. Sinnvoll in einer solchen Situation ist aber vor allem, auch wenn Burn-out nicht als Krankheitsbild anerkannt ist, das Problem ernst zu nehmen und sich an ärztliche oder therapeutische Hilfe zu wenden.